Gefahr für die Alpen – Klimawandel in den Schweizer Alpen


Arte Re: Mittwoch, 31. Januar 2018, 19:40 Uhr, ARTE

Steigende Temperaturen, schmelzende Gletscher: Die heile Bergwelt in den Schweizer Alpen existiert schon länger nicht mehr – und zieht dennoch erlebnishungrige Touristen an. Voraussetzung dafür: möglichst viele Events und ganz viel Schnee. Am letzteren mangelt es dieses Jahr ausnahmsweise nicht. Um das ultimative Berg-Erlebnis zu ermöglichen, rückt die Tourismus-Industrie den Alpen weiter zu Leibe. Bernhard Tschannen, Chef des Erlebnis-Skigebietes Glacier 3000 am Nobelort Gstaad, will mit neuen Ski-Pisten immer höher hinaus. Die neueste, der sogenannte Red Run, beginnt auf 3.000 Metern und wurde gerade erst fertig gestellt. Mit solchen Extras will Tschannen neue Kundschaft aus Asien anlocken. Denn die will möglichst viel in möglichst kurzer Zeit erleben.

Die Geschäftsstrategie scheint aufzugehen – aber ob Bergwelt, Touristen und Einheimischen langfristig etwas davon haben, ist fraglich. Durch den Klimawandel wird bis zum Ende des Jahrhunderts ein Großteil der Schweizer Gletscher verschwunden sein. Das Tauwetter in den Alpen bringt Menschen bereits heute in Not: Ein gewaltiger Bergrutsch hat im Sommer 2017 Teile des Dorfes Bondo in Graubünden verwüstet, acht Menschen starben. Über Jahrhunderte blieben die Gesteinsböden am Berg gefroren. Jetzt taut der Berg allmählich auf und bricht deshalb quasi auseinander. Annemieke und Reto Müller-Buob haben ihr Haus verloren. Ihr Tal und ihre Heimat aufgeben, wollen sie dennoch nicht. Während die Müller-Buobs ihr Haus räumen müssen, steigt auf dem Gletscher bei Gstaad die Eröffnungs-Party für die neue Skipiste.